Anerkennung im offenen Wettbewerb Neubau Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation in Halle (Saale)

Mit dem Neubau des Zukunftszentrums in Halle entsteht ein identitätsstiftenden Ort mit starker Wirkung im Stadtraum. Ein Ort für Wandel,…

Mit dem Neubau des Zukunftszentrums in Halle entsteht ein identitätsstiftenden Ort mit starker Wirkung im Stadtraum. Ein Ort für Wandel, Erinnerung und Dialog.

Freiraumkonzept
Am Riebeckplatz entsteht ein qualitätvoller urbaner Freiraum, der als hochwertiges Entrée für das Zukunftszentrum fungiert und den Campus-Gedanken als urbaner Treffpunkt in den Außenraum trägt. Die multifunktionale Gestaltung bietet Raum für Begegnungen, Kommunikation und Austausch in verschiedenen Maßstäben und Kontexten: die großzügigen Rasenterrassen im Süden und die gebäudenahen Freiflächen bieten Raum für Events in größerem Umfang, die „Terrassen der Begegnung“ und die „Geschichtssplitter“ laden als Rückzugsräume zum Verweilen ein. Hier werden Angebote für alle Altersgruppen geschaffen.
Die erste Begegnung mit den thematischen Setzungen „Deutsche Einheit“ und „Europäische Transformation“ erfolgt für den Besucher nicht erst im Gebäude sondern bereits bei der ersten Annäherung im Freiraum. Spielerisch erzählen die „Geschichtssplitter“ als kleine Objekte, Skulpturen oder Modelle Geschichten aus dem Alltag in der DDR oder von der Kraft Europas.
Vor der Südfassade des Zukunftszentrums liegt ein Wasserspiegel mit Nebeldüsen, die „Future Cloud“. Über Lichtprojektoren werden in die Nebelwolke Texte oder Veranstaltungsthemen projiziert, die auch aus der Ferne sichtbar sind.
Erschließung
Die momentan schwierige und unübersichtliche Erschließung wird mit dem neu entstehenden Freiraum geheilt. Die Erschließung vom Hauptbahnhof und Verkehrsrondell erfolgt fußläufig von Südosten über die „Terrassen der Begegnung“, über die das Ankommen für den Großteil der Besucher inszeniert wird. Die Anbindung von dem Rondell in Ebene -1 erfolgt über einen Fußgängertunnel außerhalb des Realisierungsbereiches. Fahrradfahrer werden bequem über die von Süden kommende begrünte Radwegbrücke geführt. An der Ostseite des Parks und im Norden befinden sich die Fahrradstellplätze sowie eine Repair-Station. Die Drop-Offbereiche für die Reisebusse liegen in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang, längsseitig der Volkmannstraße.
Nachhaltigkeit
Leitbild für die Freiraumgestaltung ist eine klimaresiliente, ressourcenschonende Gestaltung. Versiegelte Flächen werden auf ein Minimum reduziert. Die Bestandsbäume werden in großem Umfang erhalten und in den neuen Freiraum integriert. Das anfallende Regenwasser von den Dachflächen und den befestigten Flächen wird einer neuen Nutzung zugeführt. Zum einen erfolgt die Sammlung in Zisternen, um es für die Freiraumbewirtschaftung wieder nutzbar zu machen. Zum anderen wird das Regenwasser in die Retentionsinseln in den „Terrassen der Begegnung“ geleitet und trägt so durch Verdunstung zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Im Norden wird die Fläche für die barrierefreien Stellplätze an Baumrigolen nach dem Stockholmer Modell angeschlossen. Und besonders an heißen Sommertagen spendet der Wasserspiegel vor dem Zukunftszentrum angenehme Kühle.

Anerkennung im offenen Realisierungswettbewerb

Architektur: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

 

 

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